J. Haydn – Die Jahreszeiten
Ein Sommer ohne Kultur ist ein verlorener Sommer. Schalten Sie ab und genießen Sie diese wunderschöne Musik“, sagte der Herzogenburger Stiftspropst Petrus Stockinger, der am vergangenen Sonntag gemeinsam mit Landtagsabgeordneter Doris Schmidl die zahlreichen Besucher begrüßte, die zu Haydns „Die Jahreszeiten“ in die Stiftskirche gekommen waren.
Wie eine lang ersehnte fünfte Jahreszeit wurden die Lockerungen der Corona-Bestimmungen gefeiert – sinnfällig und standesgemäß mit Haydns imposantem Oratorium in Starbesetzung: Daniela Fally, Andreas Schager und Günther Groissböck waren die Solisten, es sangen und spielten – mit nötigem Abstand – der Chor „Ad Libitum“ und das Originalklangorchester „Barucco“ unter der Leitung von Heinz Ferlesch. Dies war der Wiederbeginn der Konzerttätigkeit für Chor- und Orchesterproduktionen in NÖ.
Gastgeber Propst Stockinger sah die Aufführung des Oratoriums als kräftiges Lebenszeichen der Kultur, das vom Stift Herzogenburg ausgeht: „Lassen wir uns verführen zum Nachdenken, Jubeln, Staunen, Schmunzeln und nicht zuletzt auch dazu, dankbar zu werden: für das Wunder der wohlgeordneten Schöpfung und für das große Geschenk der Kunst.(…)
„Niederösterreichische Nachrichten“ vom 12.08.2020
Wotans Zorn zu Haydn-Klängen in Eisenstadt
In Schloss Esterházy tobten während der von Heinz Ferlesch dirigierten „Jahreszeiten“ manche Stürme.
Joseph Haydns drittes und letztes Oratorium geriet zwar nicht wie sein erstes, „Il Ritorna di Tobia“, in Vergessenheit, steht aber doch im Schatten seines Vorgängerstücks. Mit der „Schöpfung“ konnten die „Jahreszeiten“ – wie Haydn selbst anmerkte – wegen dem zur Betulichkeit neigenden Libretto Gottfried van Swietens kaum mithalten. Von solcher Betulichkeit war diesmal allerdings nichts zu bemerken: Dirigent Heinz Ferlesch konnte zwar nicht auf eine groß dimensionierte Besetzung zurückgreifen, wie Haydn sie für die Uraufführung autorisiert hatte. Doch hätte der Komponist die Qualität von Ferleschs Ensemble „Barucco“ goutiert, namentlich dessen exzellent disponierte Bläsergruppe.
Die lebendige Interpretation ließ ein klanglich oft kühnes Werk hören, das in Momenten wie der Gewitterszene oder dem Jagdchor eher an ein Naturspektakel oder eine Oper erinnerte als an ein statisches Oratorium. Die Klangeigenschaften der Originalinstrumente förderten die oft herb-naturalistischen Wirkungen. Andererseits sammelte etwa die Ruhe vor dem Sommersturm dank hoher musikalischer Dichte gefährliches Bedrohungspotenzial.
Idealbesetzung der Hanne
Für elektrisierende Spannung sorgten auch die drei Solisten aus dem Opern-Olymp. Die Kombination eines koloraturgewandten lyrischen Soprans mit zwei der momentan mächtigsten Wagner-Stimmen ergab überdies charmante Kontrastwirkungen. Daniela Fally darf als Idealbesetzung des Landmädchens Hanne gelten. Jugendlich frisch, dabei gar nicht naiv, manchmal sogar kokett kostete sie Haydns abwechslungsreiche Melodik in allen Facetten aus, wusste sogar Andreas Schager Paroli zu bieten, der den Lukas mit Siegfried-Elan ausstattete. Wie von seinen Opernauftritten gewohnt, nutzte der Tenor eher die dramatischen Effekte als den epischen Charakter der Musik. Glänzend, wie sich im Lied des erschöpften Wanderers Tristesse in Freude verwandelte, sobald er in der Ferne das Licht einer Hütte erblickte; weniger wohl fühlte sich die Heldenstimme in den melancholischeren Rezitativen.
„Die Presse“ vom 09.08.2020, Josef Schmitt
Günther Groissböck gab der Rolle des Bauern Simon mit mächtigem Bassbariton Wotan-Format. Das fügte sich gut ins insgesamt opernhafte Gesamtbild der Aufführung. Wenn sich auch manches ein wenig zu dämonisch färben wollte, gelang der erhabene Finalmonolog höchst eindrucksvoll, zumal auch Heinz Ferleschs „Ad Libitum“-Chor mit vokaler Differenzierung und deutlicher Artikulation überzeugte. Standing Ovations!
Ein großes Originalklang-Orchester (Barucco) und der Chor Ad Libitum auf der Bühne des Eisenstädter Schlosses Esterhazy. Dazu mit Daniela Fally, Andreas Schager und Günther Groissböck drei Solisten sowie der Dirigent Heinz Ferlesch: Wann hat man in letzter Zeit eine so geballte Ansammlung von Musikern in einem Konzertsaal erlebt? Die auf der Startseite im gestrigen Online Merker nachzulesende Vermutung, dass das „wohl das allererste große Indoor-Oratorium mit Publikum seit März in Europa“ sei, dürfte damit voll zutreffen. Und gleich vorweg: Auch der dort ebenfalls geäußerte Verdacht, „es könnte sehr schön werden“, hat sich vollauf bestätigt. Und wie!
Im ausverkaufen Haydnsaal – die verbleibenden freien Sitze sind eine Folge der Corona-Auflagen – zieht das Originalklang- Ensemble Barucco schon in der Einleitung zum „Frühling“ alle Aufmerksamkeit auf sich. Das Orchester bringt keine geglättete, weichgespülte Wiedergabe von Haydns bukolisch, aber auch höchst dramatisch angelegter Musik, sondern klingt aufgeraut-erdig und bringt so die rustikale Färbung der Partitur authentisch und wahrhaftig zum Klingen. Der Dirigent Heinz Ferlesch sorgt stets für eine klare Linienführung und fein akzentuierte Rhythmik. Kein verschleppendes Trödeln, vielmehr hat er das musikalische Geschehen stets im Griff. Die dramatischen Zuspitzungen, in denen Haydn schon auf die Romantik verweist, gelingen vortrefflich: das sommerliche Gewitter, die saftige Jagdszene im Herbst, das ausgelassene Trinkgelage nach dem Einbringen der Ernte. Und das strahlend zuversichtliche Lob Gottes im winterlichen vierten Teil, das in der leichenhaften Starre der zur Ruhe gekommenen Natur schon das Aufkeimen neuen Lebens im wiederkehrenden Frühling erahnen lässt. Ein Sonderlob gilt dem Blech und vor allem den beiden Hornisten. Ein pastorales Sittengemälde in plastischen Tönen, in dem auch das Blöken der Schafe, Bellen der Hunde, Gezirpe der Grillen, sowie das Zwitschern und Flöten der Vögel nicht fehlen dürfen. Das schwirrt die Luft und ist wie aufgeladen von dem emsigen Treiben.
Doch was wäre all das ohne den Chor. Hymnisch und beschwörerisch (Juchhe! Juchhe! Heida, Heisa, hopsa!) dann wieder deskriptiv und kommentierend, kommt er in diesem Oratorium durchgehend und außerordentliche präsent zum Einsatz. An den starken fugierten Passagen merkt man, wie prächtig das einstudiert ist. Überhaupt: Wie der Chor Ad Libitum hier ans Werk geht, ist eine reine Freude. Und Freude auszudrücken, das ist wohl auch der Impetus, der Haydn dazu gebracht hat, trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem oft banalen Text das Libretto so liebevoll zu vertonen. Es entspricht in seiner hedonistischen Grundeinstellung wohl dem Lebensgefühl des Komponisten, der als Sohn eines Wagnermeisters auf dem Lande aufgewachsen ist und dem daher die Freuden und Leiden des Landlebens im Jahresablauf bestens vertraut waren.
Die Vokalsolisten sind mit veritablen Größen besetzt und porträtieren archetypische Charaktere der Landbevölkerung. Allen drei gemeinsam ist imponierende Wortdeutlichkeit und bewährte Gestaltungskraft. Die Sopranistin Daniela Fally singt die Passagen des naiven jungen Mädchens Hanne mit fokussierter, unschuldsvoller Inbrunst, mit fein schimmernden Tönen und fundierter Phrasierung. In der Kavatina „Licht und Leben sind geschwächt, Wärm‘ und Freude sind verschwunden“ bringt sie eine der schönsten Melodien Haydns zart und nachdenklich zum Erklingen. Auch ihre Interaktion mit dem Chor in der Spinnrad-Episode im „Winter“ und das darauffolgende Lied vom klugen Dorfmädchen, das den ihm lüstern nachstellenden Edelmann geschickt entwischt, sind wunderbar gestaltet. Fallys klarer Sopran schmiegt sich im „Herbst“-Duett herrlich an Andreas Schagers hellen Tenor, der ganz vortrefflich zur Rolle des verliebten Lukas passt. Wie Schager die vielen Rezitative meistert und in den Arien seine Stimme verströmen lässt, führt wieder einmal deutlich vor Augen (Ohren?), wie vielseitig einsetzbar er ist. Einen solchen Heldentenor, dem man aufgrund der hier gezeigten Leistung zutrauen könnte, den Evangelisten in Bachs Matthäus Passion zu singen, findet man wohl nicht alle Tage. Ein Sänger für alle Jahreszeiten.
Eine starke Leistung erbringt auch der Bassist Günther Groissböck als souveräner Landmann Simon. Ein gottesfürchtiger Bauer mit klaren Grundsätzen und einem unerschütterlichen Vertrauen in die Schöpfung. Man glaubt ihm sein Bekenntnis im Lied vom Pflügen, dass er „froh“ zur Tat schreitet und den Samen auswirft, in der Gewissheit, dass seine Arbeit Früchte tragen wird. Mächtig und bestimmt tönt seine Mahnung in der Arie „Erblicke hier, betörter Mensch, erblicke deines Lebens Bild!“, in der er den Jahresverlauf mit dem Lebensweg eines jeden Menschen vergleicht und damit auf die großartige Schlussszene einstimmt, in der Chor und Solisten in einem Jubelgesang ihr Gotteslob bekunden.
Heinz Ferlesch ist mit dieser Aufführung ein großer Wurf gelungen. Orchester, Chor und Solisten verschmelzen zu einer homogenen, imponierenden Einheit, zeigen Haydns spätes Meisterwerk in seinen vielen Facetten und beschwören in einem großen dramatischen wie auch beschaulichen Bogen den Jahresverlauf bis hin zum ewigen Frühling im Jenseits. Starker Applaus. Standing Ovations.
„Online Merker“ vom 09.08.2020, Manfred A. Schmid
Joseph Haydns „Die Jahreszeiten“ war in ganz Europa das erste Indoor-Konzert mit Orchester und Sängern seit Corona-Ausbruch
Am vergangenen Samstag fand eine Europa-Premiere statt, manche wagten es sogar eine Welt-Premiere zu nennen: Seit dem Corona-Ausbruch im März hatte es kein Indoor-Konzert mehr gegeben, bei dem Chor, Orchester und Sänger auf einer Bühne versammelt waren. Das Schloss Esterhazy war dazu restlos ausverkauft, die freibleibenden Sitze dabei waren aber sehr wohl noch den Corona-Maßnahmen geschuldet. Die Anwesenden mussten zwar auf die von Joseph Haydn gewollte große orchestrale Besetzung verzichten (…), das tat der Fulminanz des abends aber keinerlei Abbruch. Das Orchester Barucco und der berühmte niederösterreichische Chor Ad Libitum füllten selbst den großen und eben nicht voll besetzten Haydn-Saal stimmlich aus. Dem Chor wurde von Dirigent Heinz Ferlesch eine zentrale Rolle zugedacht. Aber auch das Solisten-Trio aus Niederösterreich brillierte: Als Koloratursopran Daniela Fally, Tenor Andreas Schager und Bass Günther Groissböck ausgeklungen waren, erhob sich das Publikum (…) zu stehenden Ovationen. Sieht man auch nicht alle Tage, schon gar nicht bei der Hitze draußen und im Saal.
„Niederösterreichische Nachrichten“, Woche 33/2020, Markus Wagentristl
Ins Paradies: Werke von W.A. Mozart
Mit einem Mozartprogramm begeisterte der klangprächtige Chor Ad Libitum beim Konzert im Brucknerhaus. Der leidenschaftlich agierende Chorleiter und Dirigent Heinz Ferlesch animierte Chor und das exzellent musizierende Originalklangensemble Barucco. Mit präziser Gestaltung wurde das „Kyrie in d-moll“ innig von den Vokalsolisten und die fröhliche Motette „Exultate“ mit dem strahlenden Halleluja, jubelnd von Elisabeth Wimmer interpretiert. Das unvollendet gebliebene Requiem (..) beeindruckte durch die dramatische Gestaltung in allen einzelnen Sequenzen.
„Kronenzeitung“ vom 12.12.2019
Der in St. Valentin beheimatete Chor Ad Libitum gehört schon lange mit seinem Gründer Heinz Ferlesch zu den führenden Ensembles in der österreichischen Chorlandschaft. (…) Am Dienstag war das erfolgreiche Originalklangorensemble Barucco mit seinen Barock-Spezialisten bei AK-Classic im Brucknerhaus mit am Werk, das mit seinem Klang die Musik Mozarts im Klangbild des Salzburger Meisters hörbar machte. (…) Meisterhaft folgten ihm dabei der exzellente Chor und auch sein Streicherensemble. (…) Großer Jubel und lang anhaltender Dank im ausverkauften Großen Saal.
„Volksblatt“ vom 13.12.2019
Monteverdi: Marienvesper
…Das große Lob beginnt mit dem in lateinischer/italienisch geführten Sprachduktus des Chores, dessen Klangqualitäten stets zu bewundern waren. Denn sowohl in der strahlenden Tuttibesetzung als auch in Kleingruppen und sogar im Echonachhall staunte man über die chorischen Momente der Darbietungen. Das relativ klein besetzte barocke Instrumentarium summierte sich mit nur vier Streichern, einer Laute, einer Harfe, einem Cembalo, aber dann doch mit vier bis sechs -Blech und Holzbläsern zu einem ausgewogenem Klangvolumen. Mit zwei Sopranen (Christina Andersson u. Cornelia Horak), zwei Tenören (Tore Tom Denys und Erik Leidal) sowie zwei Bässen (Matthias Helm und Ulried Staber) waren Spezialisten in Koloraturgesang und virtuoser Kanggestaltung zu hören. Dem gesamten Ensemble und vor allem Heinz Ferlesch gelang mit dieser denkwürdigen Aufführung im Brucknerhaus eine zutiefst sakrale Stimmung. Nach dem Jubilus des Magnificat und dem kunstvollem “Amen” brach zu Recht ein großer Jubel im großen Saal aus.
“Volksblatt” vom 25.3.2019, Christine Grubauer
….Dieses faszinierende Werk aus der Umbruchszeit von der Renaissance zum Barock war in seiner Gesamtheit in der Sonntagsmatinee im Brucknerhaus höchst inspirierend zu erleben. Heinz Ferlesch suchte sich für sein Unterfangen mit Christina Anders son und Cornelia Horak (Sopran), Tore Tom Denys und Erik Leidal (Tenor) sowie Matthias Helm und Ulfried Staber (Bass) ideal passende Solisten aus und konnte auch in seinem Barockklang-Ensemble Barucco auf die besten ihrer Zunft vertrauen, setzte er doch auf eine rein solistische Besetzung, die dennoch große Klangpracht zu entfalten wusste. Auch der Chor Ad Libitum verstand es hervorragend, die vokalen und interpretatorischen Visionen ihres Meisters in klangliche Realität zu übertragen. Fazit: Ein Monteverdi-Vormittag, der zu Recht das Publikum von den Sitzen springen und lautstark jubeln ließ. Monteverdi so selbstverständlich, als wäre die Musik erst gestern entstanden.
“Oberösterreichische Nachrichten” vom 25.3.2019, Michael Wruss
G. F. Händel: Alexander´s Feast
Die Auswahl des Werkes machte die Eröffnung des Attergauer Kultursommers zum Fest: Händels zwischen Oper und Oratorium angesiedeltes “Alexanderfest” für Soli, Chor und Orchester vereinte die Farbigkeit barocken Originalklangs und die Pracht menschlicher Stimmen. Es ging um das Ereignis, mit dem Alexander der Große den Ruhm über die Perser zelebrierte, die Geliebte Thaïs an der Seite. “So wurde die Liebe gekrönt, die Musik aber trug den Sieg davon!”, ist einer der Schlüsselsätze jener Töne, die zu Ehren der heiligen Cäcilia nach den Worten John Drydens Händels Wirken in England stärken sollten. Gekonnt bespielte Emotionen Dies wurde zur Hauptaussage im intensiv-musikalischen Agieren des Ensembles Barucco und des Chors Ad Libitum unter der versierten Leitung von Heinz Ferlesch. Die unantastbare Gültigkeit der Musik und das Verbindende über alles Trennende hinweg sind erhaben und bleibend; eine Haltung, die in jeder Lebens- und Erdenszeit Trost und auch Mut bringt. Freude, Stolz, Trauer, Mitleid und Liebe waren gekonnt bespielte Emotionen: Händel schuf sie durch eine über das übliche hinausgehende Instrumentation, erweitert um Flöten, Oboen, Fagotte, Hörner, Trompete und Continuo. Daniel Johannsen (Tenor) und Matthias Helm (Bass) erzählten gewinnend die Handlung; über kleine Unsicherheiten in der Korrespondenz mit dem Orchester lässt sich angesichts des Gesamteindrucks hinwegsehen. Eine eigene Klasse für sich war Cornelia Horak (Sopran): Ihr tiefgehender Trauergesang rund um fallende Tränen ließ die Zeit stillstehen, ihre zarten wie emotionalen Töne in den Höhen der Liebe ließen die Herzen steigen. Fazit: Das differenziert vitale Ensemble Barucco unter Heinz Ferlesch und dessen im Wohlklang singender Chor Ad Libitum wussten Händels Musik in bester Barockmanier erklingen zu lassen. Unter den solistischen Stimmen ist Cornelia Horaks gefühlsreicher Sopran herauszustreichen.
“Oberösterreichische Nachrichten” vom 23.7.2018, Karin Wagner
…Lobenswerterweise nahm sich der Dirigent Heinz Ferlesch mit seinem exzellenten Chor ad Libitum dieses tragenden Chorwerks an. Die barocke Orchesterbegleitung mit „Barucco“ ist mit sattelfesten Streicherklang und großartigen Naturhörnern, Trompeten, Posaunen und Pauken ausgestattet. In englischer Sprache gelingt dem bedeutenden Dichter des englischen Klassizismus, John Dryden, die Werkunterlage für diese Komposition, die weder Oratorium noch Oper ist, eigentlich keine richtigen Höhepunkte hat, aber doch Elemente beider Gattungen vereint. So gelingt ein musikalisch pompöses Fest, das Alexander der Große anlässlich der Eroberung der Stadt Persepolis gibt und dem griechischem Sänger Timotheus wunderbare Arien mit unterschiedlichen Aussagen, Freude, Erhabenheit, Mitleid und Liebe in den Mund legt. Das gut ausgewählte Solistentrio mit der dramatisch besetzten Cornelia Horak (Sopran), dem koloraturgeschmeidigen Daniel Johannsen (Tenor) und einem fundiert klingenden Matthias Helm (Bass), bietet große Gesangskunst zu den Schilderungen des Festes, bis die Welt der Antike versinkt und „Cäcilia“, die Heilige, auftritt, um mit der Macht der Musik in himmlische Höhen zu führen. Im restlos voll besetzten Kirchenraum gab es viel Bewunderung für alle Mitwirkenden und herzlichen Applaus für den guten Start des Attergauer Kultursommers.
“Volksblatt” vom 22.7.2018, Christine Grubauer
J. S. Bach: Weihnachtsoratorium
Es gibt wohl kein großes Chorwerk, das in dieser Zeit des Jahres so oft zu hören ist wie Johann Sebastian Bachs “Weihnachtsoratorium”. … Der Chor Ad Libitum präsentierte sich von Dirigent Heinz Ferlesch bestens vorbereitet und begeisterte durch bewundernswerte Virtuosität. Heinz Ferlesch dirigierte mit einer großartigen Lebendigkeit. Da wurden sogar die meditativen Ruhepunkte voll ausgekostet. Alles war fein artikuliert, in Rhetorik und Gestik harmonisch und in einer klaren Sprache. Nicht nur der versierte Chor war eine helle Freude, auch das Klangensemble “Barucco” musizierte auf hohem Niveau. Das Ensemble konnte sich trotz seines schlanken Klangs immer wieder mit dem Chor harmonisieren, und es wurde eine überbordende Weihnachtsfreude vermittelt. Und da dürfen die Solisten nicht fehlen. Sie waren eine Wonne: Elisabeth Wimmer (Sopran), Daniel Johannsen (Tenor), Julie Comparini (Alt) und Matthias Helm (Bass). Sie alle vermittelten die Geburtsgeschichte mit unglaublicher Leichtigkeit. ,,Jauchzet, frohlocket” steht als Überschrift im grafisch bestens aufbereiteten Programmheft. Diese Botschaft durfte man nach einem ausgiebigen Jubel mitnehmen.
“Niederösterreichische Nachrichten” 50/2017, Leopold Kogler
C. Monteverdi: Marienvesper
Eine Sternstunde für Monteverdis Marienvesper. Minutenlange Standing Ovations für den Chor Ad Libitum und das Ensemble Barucco unter Heinz Ferlesch in Langenhart. Claudio Monteverdi hatte viel vor mit seiner in den Jahren 1607 bis 1610 komponierten Marienvesper. Er widmete sein Werk Papst Paul V. und erhoffte sich Wohlwollen des Heiligen Stuhls in Form von Aufträgen. Daraus wurde nichts, ebenso wie aus der Hoffnung, ein viel gespieltes Werk geschrieben zu haben. Heute noch wird die Marienvesper selten zur Aufführung gebracht. Was daran liegt, dass die Schöpfung des Komponisten als äußerst fordernd für Solisten, Chor, Musiker und Dirigenten gilt. Vorweg: Die Übung ist vorbehaltlos gelungen, sie wurde zur Sternstunde für dieses Werk. Die der Komposition anhaftenden Längen wurden mit choreografischen Elementen entschärft, Heinz Ferlesch hat dem Stück die Patina abgekratzt, er führt seinen Chor mit Karateschlägen in fulminante Forti, um ihn dann mit sanften Wellenbewegungen in zärtlich interpretierte Passagen zurückzuholen. Unter Ferlesch ist der 1993 gegründete Chor zu den besten Österreichs aufgestiegen, diese Marienvesper lieferte dafür einen weiteren Beweis. Auch bei der Auswahl der Musiker bewies der Dirigent und Gesamtleiter Kompetenz und Geschick. Hervorzuheben seien an dieser Stelle die Organistin Anne Marie Dragosits, der junge Theorben-Spieler David Bergmüller und die Zinkenisten Bork-Frithjof Smith, Gebhard David und Matthijs Lunenburg, die auf ihren Instrumenten Weltklasseformat haben. Der Tenor Tore Tom Denys stach aus dem Reigen der stimmsicheren Solisten heraus. Der gelernte Konzerttrompeter meisterte mit seinem warmen Timbre die schwere Partie sicher. Am Ende waren die minutenlangen Ovationen des Publikums – folgerichtig – stehend.
“Oberösterreichische Nachrichten” vom 28.6.2016, Helmut Atteneder
J. S. Bach: Matthäuspassion
Glanzleistung des Chor Ad Libitum unter des ausdrucksstark dirigierenden Heinz Ferlesch im Linzer Brucknerhaus mit J. S. Bachs “Matthäuspassion”. Künstlerisch in allen Tonlagen sattelfest und äußerst intonationsrein präsentieren sich die Solisten Josef Wagner, Terry Wey, Maria Erlacher, Robert Sellier und Günther F. Groissböck. Johannes Chum muss zudem extra als herausragender Evangelist genannt werden. Auch die St. Florianer Sängerknaben konnten mir ihren feinen Stimmen punkten. Das Barockorchester Barucco reagierte auf jeden noch so kleinen Wink von Heinz Ferlesch: Eine delikat musizierende Truppe!
“Kronen Zeitung” vom 19.04.2014, MC
Viel Applaus gab es am Gründonnerstag für eine beim Festival Passion im Brucknerhaus musizierte Matthäuspassion mit dem Chor Ad Libitum und dem Barockensemble Barucco unter ihrem Gründer und Leiter Heinz Ferlesch. Bachs doppelchöriges Meisterwerk erschien dabei, obwohl auf historischen Instrumenten musiziert, in einem sehr üppig-schönen Klangbild, und man setzte eher auf ein intimes emotionales Reagieren auf das dargelegte Geschehen als auf eine spannungsgeladene Darstellung der dramatischen Partitur. … Heinz Ferlesch hat die Choräle höchst interessant modelliert, teilweise ganz überraschende Akzente gesetzt, das Tempo dabei fließend gestaltet… …Die kleineren Solo-Partien wurden überwiegend ideal aus dem Chor besetzt. Eine sehr überzeugende Leistung bot auch das Barockorchester Barucco, das mit warm getönter Klanglichkeit, fein musizierten Soli und insgesamt höchst präzise und sauber phrasierend an die Sache heranging. Eine Matthäuspassion, die von der Grundkonzeption sehr ansprechend war, zwar das Dramatische etwas reduzierte, aber dafür umso mehr Emotion bot….
“Oberösterreichische Nachrichten” vom 19.04.2014, Michael Wruss
Das Passionsfestival der Karwoche endete am Gründonnerstag im ausverkauften Brucknerhaus Linz mit einer grandiosen, mehr als dreistündigen Wiedergabe von J. S. Bachs Matthäuspassion …. Heinz Ferlesch wählte für die Aufführung erfahrene Interpreten aus und offerierte eine nicht nur stilvolle, sondern auch dramaturgisch durchdachte Ausdeutung. …Allgemeine Stimmung der Trauer legte sich am Schluss der Leidensgeschichte über den Saal und mündete in einen enthusiastischen Jubel.
“Neues Volksblatt” vom 19.04.2014, Georgina Szeless
The King Arthur Seance – On Henry Purcell’s Shoulders
Das Originalklangensemble Barucco unter der Leitung von Heinz Ferlesch und der Kammerchor der Wiener Singakademie kamen mit einer interessanten Mischung von Alter und Neuer Musik ins Brucknerhaus. Schauspieler Karl Markovics war der lesende Gestalter und zugleich dramatische Darsteller einer Tagebuchgeschichte, deren Inhalt apokalyptische Zukunftsvisionen aufzeigte… Die Musik besteht aus Fragmenten eines Singspiels von Henry Purcell mit Namen „King Arthur” – in bekannt barocker Manier erklingen zuerst wunderbare Arien und Ensemblegesänge…. Als Ergänzung der Musik in die Jetztzeit erlaubte sich Komponist, Autor und Radiomacher Helmut Jasbar eine Neudeutung mit zeitgenössischen Elementen aus dem Bereich der E-Musik und der Elektronik. Die Klangfarben von Soundscapes, der wunderbar klingende Chor, Solisten und das Barockorchester mit Originalinstrumenten vereinigten sich auf eine neue, fesselnde Art – zu sich allmählich wandelnden Klangeindrücken. Man schwebte als Zuhörer immer wieder zwischen Henry Purcell und Elektronik hin und her – wurde in jedem Moment von neuen Klängen überrascht.
“Neues Volksblatt” vom 23.01.2014, Christine Grubauer
…Und dennoch hat das In-sich-Fragwürdige das Publikum bewegt. Das lag aber auch am unglaublich präzise und zugleich flexibel agierenden Originalklangensemble Barucco, dem famos klangschön singenden und sich bis zur expressiven Explosion steigernden Wiener Singakademie Kammerchor und an Heinz Ferlesch, der Jasbars Klanginstallationen beeindruckend inszenierte…
“Oberösterreichische Nachrichten” vom 23.01.2014, Michael Wruss
…Ausführende waren das unter der Leitung des überragenden Heinz Ferlesch stehende stilkorrekte “Originalklangensemble Barucco”, der in Intonationsgestaltung, Artikulation und Dynamik bewundernswerte Kammerchor der Wiener Singakademie sowie ein erlesenes Vokalsolisten-Quintett. Dazu gesellte sich der abwechselnd schlicht referierende, dramatisch ausbrechende und auch explosiv knallige, leider nicht immer textdeutliche Sprecher Karl Markovics. Die Komposition von Helmut Jasbar entpuppte sich als überraschend problemloses Ineinander barocker und neuzeitlicher Elemente, die gekonnt mit ornamentalen, virtuosen und elektro-akustischen Faktoren wirksam wurden…
“Kronen Zeitung” vom 23.01.2014, Balduin Sulzer
…Heinz Ferlesch führte das Ensemble Barucco souverän, auch dort, wo er erschwerend auf die eingespielten Tonbänder Rücksicht nehmen musste. Das Ensemble liefert authentischen barocken Klang und lässt sich nicht von den modernen Einwürfen Jasbars irritieren. Der Kammerchor der Wiener Singakademie überzeugt sowohl bei barocken Chorälen als auch bei Schrei- und Flüstereffekten…
“Die Presse” vom 20.01.2014, Stefan Posch
Viel Beifall für J. S. Bachs Messe im Land der Chöre
Der leistungsstarke “Chor Ad Libitum” vermittelte im Brucknerhaus unter der Leitung von Heinz Ferlesch eine eindrucksvolle Aufführung von J. S. Bachs “h-Moll-Messe”. Dieses Werk stellt an die Ausführenden gewaltige Anforderungen. Da diesen überzeugend und wirkungsvoll entsprochen wurde, ist dem Chor ein ausgezeichnetes Zeugnis auszustellen. Das Ensemble wirkt klangschön, präzise und mit hervorragender Sicherheit auch in der Höhe, es basiert auf einem ausgewogenen Verhältnis von jungen Damen- und Herrenstimmen. Auch ein achtstimmiger Satz in kompliziertem Kontrapunkt und Chorfugen werden mühelos bewältigt. Mit diesen Eigenschaften ausgerüstet, ergab sich ein “Gebäude”, das Freude, Trauer und eine Fülle von Stimmungen von feierlichem Hymnus bis hin zur Totenklage erstehen ließ. Der Dirigent sorgte für eine lebendige, vorzüglich phrasierte und überaus klare “antiromantische” Interpretation. Die Solisten vermittelten ihre anspruchsvollen, mit Koloraturen gespickten Partien deutlich und wohltönend: Maria Erlacher und Simone Vierlinger (Soprane), Markus Forster (Altus), Michael Nowak (Tenor) und Matthias Helm (Bass). Um dem seinerzeitigen Klang der Musik so nahe wie möglich zu kommen, spielte das “Originalklangensemble Barucco”, das gegenüber dem Chor verhältnismäßig klein besetzt ist. Bei den Sängern hat es die oft verzwickten solistischen Aufgaben bestens gestaltet, mit “alten” Bläsern und ebensolchen Pauken. Eine mit viel Beifall bedankte Aufführung.
“Oberösterreichische Nachrichten” vom 25.11.2013, Franz Zamazal
Festlich, in Tempo, Artikulation und Lautstärkengestaltung phasenweise überwältigend, gelang Bachs h-moll Messe anlässlich eines AK-Classics Konzertes im Linzer Brucknerhaus. Der in der Gegend von St. Valentin/Enns beheimatete, überregional bekannte und wegen seiner oratorischen Qualitäten gesuchte “Chor ad libitum” war vom Dirigenten Heinz Ferlesch, der als künstlerischer Leiter der Wiener Singakademie weltweit anerkannt ist, in Hochform gebracht. Gemeinsam mit dem instrumentalen Originalklangensemble “Barucco” und einem stimmlich wie stilistisch perfekten Vokalisten-Soloquintett steigerte sich dieser Abend zu einem enthusiastisch bejubelten Musikereignis.
“Kronen Zeitung” vom 24.11.2013, Balduin Sulzer
Brillanter Abschluss Der exzellent disponierte Chor „Ad Libitum” lieferte unter der Leitung von Heinz Ferlesch in der Pfarrkirche Langenhart mit einer beeindruckenden Wiedergabe der „h-moll Messe” von J. S. Bach den würdigen Abschluss des 20-Jahr-Jubiläums. Nicht viele Dirigenten wagen sich aufgrund der großen Herausforderung an dieses Meisterwerk und lassen sich wegen der Vielfalt an musikalischen Formen und Stilmitteln von einer Aufführung abhalten. Doch der Chor Ad Libitum ist seit einem halben Jahr mit Bachs letztem Chorwerk vertraut gemacht worden, sodass die Stimmbänder ganz locker waren und der Gesang zu einem brillanten Gesamtergebnis führte. Die Aufführung der „h-moll Messe” des Chores Ad Libitum mit dem Originalklangorchester „Barucco” und einer glänzenden Schar an Solisten vermittelte ein zutiefst berührendes und ergreifendes Musikerlebnis. Die Messe mit ihrem in sich geschlossenen Vokalzyklus und der außergewöhnlichen Aussagekraft, dem besonderen Innenleben mit den Spannungen, Brüchen und nur scheinbaren Unebenheiten wurde durch die Musiker, wahre Meister ihres Fachs, zum Gesamtkunstwerk. Die wunderbaren Kontraste entsprachen einer Musik von besonders attraktiver Dramaturgie. Dank der brillanten Klangkultur des Chores und des Klangkörpers konnte man sich an vielen Nuancen erfreuen. Ein beeindruckend fulminantes Kirchenmusikkonzert.
“NÖ– Nachrichten” vom 25.11.2013, Leopold Kogler
Überwältigende Klangkultur ….Das größte Lob gebührt dem Chor, der mit überwältigender Klangkultur, fein dosierter Dynamik und beeindruckender Intensität die animierende Zeichengebung ihres Dirigenten verwirklichte. Dazu überzeugte das vitale und klangtransparente Ensemble Barucco mit Originalinstrumenten, großem Anpassungsvermögen und Schönklang. Gut gewählt war auch das Solistenensemble: Maria Erlacher ausgestattet mit einem Kristallsopran; Simone Vierlinger mit klangsattem Mezzo; Markus Forster als stimmgeschmeidiger Altus; Michael Nowak mit treffsicherer, schöner Tenorstimme. Dazu kam mit Matthias Helm ein eleganter Bass. Das „Dona nobis pacem” zum Schluss musste ob des großen Jubels im Publikum wiederholt werden.
“Neues Volksblatt” vom 19.11.2013, Christine Grubauer
Solomon im Brucknerhaus
…Die Aufführung stand auf festem Grund, dem Chor Ad Libitum, der sich als stimmlich, sprachlich und intonationsmäßig großartig erwies. Die zweite Säule war das Originalklangensemble Barucco, das mit Einfühlvermögen und Klangschönheit überzeugte. Die dritte Säule schließlich bildete das Sängerquintett, allen voran der durch seine stimmliche Präsenz und seine klare, stilistische Erfassung des barocken Duktus als Countertenor in der Gestalt des Solomo überzeugende Rupert Enticknap. Die Sopransoli lagen bei Andrea Lauren Brown mit ihrem lebhaften, einfühlsamen Gesang und bei Comelia Horak, deren dramatische Stimme besonders bei der Szene des ,,salomonischen Urteils” ansprechend zum Tragen kam, in guten Händen. Die Rolle des Zadok, gleichsam der verbindende Erzähler in dem Oratorium, gestaltete Michael Feyfar textdeutlich und musikantisch. Martin Hensel konnte mit Rezitativen und Arien als Bass stimmlich überzeugen. Die alles tragende Säule aber war und ist Dirigent Heinz Ferlesch, der die Aufführung mit klarer Zeichengebung und großem persönlichen Einsatz leitete und gestaltete.
“Neues Volksblatt” vom 03.12.2012, Kurt Lettner
Spannender “Solomon” …Mit homogener Klanggebung und präziser rhythmischer Sicherheit folgte die Sängerschar vom Chor Ad Libitum ihrem Mentor Heinz Ferlesch, der impulsive Tempi wählte, aber auch die lyrischen Phasen auskostete. Großen Anteil an der spannungsgeladenen Verwirklichung hatte das Ensemble Barucco auf seinen Originalinstrumenten. Die Begeisterung der Zuhörer war enorm…
“Kronen Zeitung” vom 03.12.2012, Fred Dorfer
Namenlos vereinte Menschheit Die hoch individualisierte Bewältigung der biblischen Parameter durch den „Chor Ad Libitum” und dem „Originalklangensemble Barucco” unter dem Dirigenten Heinz Ferlesch eröffnet Perspektiven von spiritueller Einheit. Bei der ständigen Gegenüberstellung der hohen und tiefen Chorstellen werden die unterschiedlichen Klangfarben zum auflockernden Gesamteindruck, der sich besonders in den Frauenstimmen im idiomatisch feingestalteten Englisch versinnlicht. Es ist nicht überhörbar, dass der Orchesterklang vom Chor verdeckt wird, aber die Organistin und der Kontrabass spielen hervorragend im wechselnden Dialog die Ariosi und die Accompagnato-Rezitative. In der Formsymbolik des Fortschreitenden wird der Lobgesang von den Solisten zur vereinenden Menschheit. Cornelia Horak ist in allen Registern eine sensible Sopranistin mit gleichströmenden Koloraturen und feinen Höhen, Markus Forster gibt mit seinem kultivierten Altus einen feierlichen Rezitierton, Virgil Hartinger ist ein allzu exponierter Tenor und Matthias Helmsingt die Bass-Soli gut, aber bei den Männer fällt auf, dass die (englischen) Vokale nicht immer ihre Eigenwerte haben. Grandios ist der Chor mit dem überraschend im Piano gesungenen „Halleluja” und ausgerechnet bei diesem Heilsbringer-Hit zeigt sich, wie gut Orchester und Chor im Gleichklang sind….
“Dolomiten” vom 21.08.2012, C.F. Pichler
Carinthischer Sommer
Jubel für perfekte Händel-Darbietung Magie funkelnder Klangnetze …Großartig vor allem die Leistung des Dirigenten: Heinz Ferlesch verstand es, die von ihm 1993 gegründeten, oftmals ausgezeichneten Ensembles, nämlich das Originalklangensemble Barucco und der Chor Ad Libitum, mit den ebenfalls hervorragenden Gesangssolisten für ein funkelndes Klangereignis zu vernetzen. Unprätentiös, präzise und animiert holte er aus dem voluminösen Werk vor allem Lebendigkeit: Diese versprühten neben dem homogenen, mit vielen schönen Stimmen gesegneten Chor und dem engagierten Instrumentalisten auch Cornelia Horak mit Kristallsopran, Markus Forster mit schöner, flexibler Altstimme, Virgil Hartingers expressiver Tenor und Matthias Helm eleganten Bass…
“Kronen Zeitung” vom 18.08.2012, A. Hein
Ein stimmiger “Messias” in der Stiftskirche …Wenn man auch so manches vielleicht schon strahlender und akzentreicher gehört hat, so war insgesamt eine durchaus stimmige und runde Interpretation in der englischen Originalfassung (”Messiah”) zu erleben. Beinahe exzellent war das Solistenquartett mit der glockenreinen und koloratursicheren Cornelia Horak (Sopran), dem ausdrucksstarken Markus Forster (Altus), dem weich timbrierten Virgil Hartinger (Tenor) und dem profunden Matthias Helm (Bass). Mit kleinen Intonationstrübungen, hervorgerufen durch die historischen Instrumente, aber immer sehr vital, transparent und mit schlankem Klang musizierte das Originalklangensemble Barucco unter seinem sehr agilen Chef Heinz Ferlesch die eingängige Melodik und prägnante Motivik. Beinahe immer homogen und ausbalanciert wie auch klangschön sang der Chor Ad Libitum. Gekonnt wechselten farbige und abwechslungsreiche pastorale Stimmungen mit expressiven Klagen und überschwänglichem Jubel!
“Kleine Zeitung” vom 17.08.2012, HC
Eindrucksvoller Abschluss Mit einer eindrucksvollen Aufführung von Händels „Messias” beschloss Pankraz von Freyberg seine Intendantentätigkeit der Festspiele „Europäische Wochen Passau”, die er vor 16 Jahren begonnen und hochwertig entwickelt hat. Die Studienkirche in Passau war zum Bersten voll, als der österreichische Chorspezialist Heinz Ferlesch mit seinem Chor „Ad Libitum” und dem Originalklangensemble Barucco das Oratorium in fast unüberbietbarer barocker Aufführungsweise interpretierte. Es gelang ihm, eine Einheit zu erzielen zwischen klarer Freilegung der rhythmischen Strukturen und melodischen Phrasen, zwischen Dynamik in den dramatischen Abschnitten und Mystik in den epischen Stellen. Das Solistenquartett hatte maßgeblichen Anteil am großen Erfolg.
“Neues Volksblatt” vom 02.08.2011, Rudolf Leßky
Komprimierter Klang: Chor Ad Libitum und Ensemble Barruco. Noch einmal der „Messias”, wie schon vergangenes Jahr, wie schon 1995, so auch am Sonntagabend zum Abschluss der 59. Festspiele Europäische Wochen in der Passauer Studienkirche. Erfreulich und bemerkenswert, dass die EW den Mut zeigten, das mehr als zweistündige Werk – neben Bachs Weihnachtsoratorium wohl eine der populärste Kirchenmusiken – einem gerade 40-jährigen hochtalentierten und akribisch arbeitenden Dirigenten wie dem Niederösterreicher Heinz Ferlesch und dessen eigenem Chor Ad Libitum sowie dessen Originalklang-Ensemble Barruco anzuvertrauen: Ein Konzert aus einem Guss?… …Getragen wird der Abend vom überragenden Orchester und dessen Barockklang-Destillat: dicht, kompakt, hochpräsent, immer bereit, musizierend zu erzählen, Feuer züngeln und die Erde beben zu lassen, zu kreuzigen und zu verklären. Heinz Ferlesch arbeitet unglaublich präzise Details heraus, zieht die Zügel an und übergibt das Kommando zur rechten Zeit auch vollständig an seine Konzertmeisterin. Man kennt sich, man schätzt sich, man vertraut sich, man traut sich was zu in diesem eingespielten Team…
„Passauer Neue Presse” vom 01.08.2011, Raimund Meisenberger
Grandiose Darbietung ORATORIUM / Chor Ad Libitum unter Heinz Ferlesch präsentierte Händels „The Messiah” und erntete stehende Ovationen. … Das bewegende Oratorium erklang in einer äußerst lebendigen und höchst stimmungsvollen Besinnlichkeit. Mit viel Hingabe agierten auch die Solisten Cornelia Horak (Sopran), Margot Oitzinger (Alt), Virgil Hartigner (Tenor) und Matthias Helm, Bass. Die Botschaft des Oratoriums wurde grandios interpretiert. Es war eine Sternstunde für die Besucher, die sich, nach einem Moment des bewegten Innehaltens, mit stehenden Ovationen bedankten…
“Niederösterreichische Nachrichten” vom 03.05.2011, Leopold Kogler
Applaus für Händels Meisterwerk …Begleitet vom auf Originalinstrumenten des Barock musizierenden Originalklangensemble Barucco und geleitet von Heinz Ferlesch beeindruckte der gesamte Klangkörper das Publikum…
“Tips Linz-Land”, 18. Woche 2011
J. S. Bach: Weihnachtsoratorium, Kantaten 1-3
…Die Art der Interpretation orientierte sich an der seinerzeitigen liturgischen Verwendung. Im Vordergrund standen daher die Vermittlung des biblischen Berichtes, die dramatischen Episoden und die empfindsamen poetischen Verse. Über dem Ganzen schwebte eine persönliche Anteilnahme der Interpreten am Geschehen. Da auch bei den Ensemblesätzen kein Detail der Partitur verloren ging, war ein inspiriertes Musizieren zu erleben.
“Oberösterreichische Nachrichten” vom 23.12.2010, FZ
Die Wiener Singakademie und das Originalklangensemble Barucco sangen und spielten in gekonnter und beschwingter Barockmanier drei Kantaten aus dem Weihnachtsoratorium von Bach. Dirigent Heinz Ferlesch bevorzugte im Linzer Brucknerhaus frische Tempi und aufmunternde rhythmische Akzente. Die durchwegs jugendlichen Stimmen sprühten voll Freude und ließen bei den Chorälen gepflegtes Stimmvolumen ertönen. Das sparsam besetzte Barockorchester unterstützte Chor und Solistenquartett – Cornelia Horak mit glockenreinem Sopran, Gerda Lischka mit zarter Altstimme, Daniel Johannsen ein hoffnungsvoller Evangelist und Günter Haumer mit profunder Bassstimme – vorzüglich. Zugaben!
“Kronen Zeitung” vom 23.12.2010, FD
Alexander‘s Feast
Triumphzug gab es keinen, beim zweiten Abendkonzert der Melker Barocktage. Galadinner auch nicht. Gefeiert wurde trotzdem. Und zwar nicht nur Georg Friedrich Händel. Sondern vor allem Alexander der Große. Und: die Macht der Musik. Der wurde, bei Händels „Alexander‘s Feast”, gehuldigt, zu der wurde getanzt, geflirtet, geschmollt, gegrollt, gezürnt und, auch das, jubiliert (nicht zuletzt im Publikum). Und all das mit so viel Sorgfalt, so viel Augenzwinkern und so viel Spielfreude, dass man gleich aufspringen und Menuett tanzen möchte, mitten in der Stiftskirche. Großartig das Ensemble Barucco, beschwingt Dirigent Heinz Ferlesch, überzeugend der Kammerchor der Wiener Singakademie und das Solistentrio. Fazit: Ein barockes Fest – so prächtig wie die Melker Stiftskirche!
“Niederösterreichische Nachrichten“ vom 01.06.2009, MF
Stringentes Konzept Beim „Alexanderfest” bot dann eine rund 40-köpfige Abordnung der Wiener Singakademie die Interpretation eines qualitätsvollen Amateurchores, von Heinz Ferlesch hervorragend studiert und ebenso wie sein Originalklangensemble Barucco souverän geführt. Besonderen Glanz verliehen dieser Wiedergabe die temperamentvoll agierenden Andrea Lauren Brown mit dem Jubelton ihres Soprans sowie der fulminante Tenor von Markus Brutscher, assistiert von Günter Haumers kultiviertem Bariton.
”Wiener Zeitung” Nr. 105 vom 02.06.2009, Gerhard Kramer
Himmelswonnen 1748 schuf Georg Friedrich Händel die etwas andere Apotheose auf seinen prominentesten Brötchengeber, König George II.: Das Oratorium„Solomon” schildert schließlich in drei plakativen Akten die Weisheit und Gerechtigkeit des biblischen Herrschers. Salomo baute auf den Grundsteinen seines Vaters David das Reich auf. Dem glorreichen Thema entsprechend, gelang die Zusammenstellung im Konzerthaus: Heinz Ferlesch stand am Pult des 2002 von ihm gegründeten Originalklangensembles Barruco sowie “seiner” Singakademie; ein würdiger Rahmen, um das zehnjährige Jubiläum der Zusammenarbeit zu feiern. Auch wenn mancher Einsatz nicht ganz exakt gelang, war die Inbrunst des Lobliedes präsent. Außerdem galt es, den durchwegs wohlklingenden Solisten auf keinen Fall die Show zu stehlen. Countertenor Tim Mead machte mit seinem wärmenden, starken Timbre rasch vergessen, dass auch eine Altistin King Solomon ihre Stimme leihen könnte. Ebenfalls überzeugen konnten die Sopranistinnen Andrea Lauren Brown (mit einer packenden Darstellung der Mutter) und Sandra Trattnigg (eine zartstimmige, in den Höhen bezaubernde Königin von Saba). Nicht zu vergessen die Herren: Bereits die Eröffnungsarie des Tenors Daniel Johannsen von den Himmelswonnen wurde zum Höhepunkt, solide der Bass von Dominik Wörne. Star des Abends war allerdings „Barruco”, präzise wirbelten die Fiedeln unter Ferleschs Anleitung, die Holzbläser hoben zu idyllischen Pastoralen an und wahre Hymnen, gar nicht verstaubt, posaunten durch den Saal.
„Wiener Zeitung” vom 28.04.2009, Daniel Wagner
Fremdes sehr nah: Georg Friedrich Händels Oratorium „Solomon” in Wien. Wiener Singakademie voller Verve. Ein doppelter Hausherr war Heinz Ferlesch, – als Leiter der Wiener Singakademie und seines Barockorchesters Barucco – und er hatte die Fäden souverän in der Hand. Die Wiener Singakademie war voll rhythmischer Verve, mal mitreißend, mal verträumt – so jubilierte sich der traditionsreiche Laienchor mitten hinein in Händels sehnsüchtige Vision eines offenen Himmels…
„Die Presse” vom 27.04.2009, Karl Gaulhofer