MUSIKERBiografien

Biografien der Stimmführer

Martin Jopp, Violine

Als Martin Jopp mit sieben Jahren bei Susanne Hecklinger in Tübingen seinen ersten Geigenunterricht bekam, war sein Ziel, Bachs E-Dur Violinkonzert spielen zu können. Tatsächlich war es einige Jahre später dieses Werk, mit dem er erstmals solistisch mit Orchester auftrat. Schon zu Schulzeiten kam es dann zu Experimenten mit barocken Spieltechniken und blanken Darmsaiten.
Trotzdem folgte zunächst ein Studium für moderne Violine in Stuttgart, danach ein Studium für Barockvioline an der Musikhochschule in Würzburg bei Prof. Gottfried von der Goltz, welches er mit dem Meisterklassendiplom abschloss.
Darüber hinaus spielte er bereits während des Studiums in diversen Orchestern: so z.B. als Konzertmeister des ensemble 1800 und der Freien Kammersinfonie, als Gast beim Freiburger Barockorchester und vielen anderen. 1999 kam er zum kurz zuvor gegründeten Main-Barockorchester hinzu, dessen künstlerischer Leiter und Konzertmeister er heute ist.
Martin Jopp steht seit 2004 Barucco als Konzertmeister vor. Weiters ist der Musiker seit 2000 Mitglied des L’Orfeo Barockorchesters (Michi Gaigg), seit 2003 spielt er regelmäßig beim Barockorchester und der Hofkapelle Stuttgart (Frieder Bernius). Seit 2012 ist er Konzertmeister des Stuttgarter Barockorchesters ‚il Gusto Barocco‘ unter der Leitung von Jörg Halubek.
Kammermusikalisch ist Martin Jopp in den Ensembles Echo du Danube und L’Arcadia zu hören.
Zahlreiche CD’s dokumentieren seine Arbeit, darunter Violinkonzerte von Fasch, Hertel, Molter (AEOLUS) und Telemann (DHM) und Kammermusik von Bach (Hännsler), Finger (Accent) und Krieger (CPO).

Elisabeth Wiesbauer, Violine

wurde 1977 in Oberösterreich geboren. Sie studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Violine bei Jussuf Karajev und Musikerziehung. Abschluss 2003 mit Auszeichnung und Überreichung des Würdigungspreises des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur für bei Abschluss des Studiums erbrachte besondere künstlerische Leistungen. 

Nach einem kurzen Ausflug ins Studium Komposition in der folgenden Zeit Spezialisierung auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis, Konzertfachstudium Barockgeige an der damaligen Privatuniversität Konservatorium der Stadt Wien bei Ulli Engel. Künstlerisches Masterdiplom mit Auszeichnung 2008. Meisterkurse bei Gottfried van der Goltz, John Holloway, Gunar Letzbor und Erich Höbarth. Wertvolle Impulse hinsichtlich Interpretation und Klanggestaltung erhielt sie in langjähriger Zusammenarbeit mit Michi Gaigg.  

Seit 2009 ist sie ständiges Mitglied im L´Orfeo Barockorchester, außerdem Stimmführerin und zweite Konzertmeisterin bei den Orchestern barucco und Capella Leopoldina Graz und Gaststimmführerin beim Orchester Wiener Akademie unter Martin Haselböck.  

Im Mai 2022 erschien beim renommierten Klassik-Label cpo die Debüt-CD des Lombardini Quartetts, bei dem sie Primgeigerin ist, mit Einspielung der „Sei quartetti“ der venezianischen Komponistin Laura Maddalena Lombardini Sirmen.  

Als Solistin, Kammermusikerin und Orchestermitglied konzertiert sie aber auch mit zahlreichen anderen Klangkörpern bei führenden Festivals und Konzertreihen im In- und Ausland (u.a. Barocksolisten MünchenAccentus AustriaConcerto Stella Matutina, Open Chamber Berlin, Ensemble Klingekunst,).  

Elisabeth Wiesbauer ist regelmäßig Dozentin bei Workshops und Sommerkursen (u.a. Musikwoche EdelhofTage der Alten Musik Pöllau, Internationale Tage der Alten Musik Linz). Von 2006-2017 unterrichtete sie an der Freien Musikschule Wien Violine. Seit März 2018 ist sie Professorin für Barockvioline und Barockviola an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz, unterrichtet Ornamentik und Improvisation und leitet das Euridice Barockorchester. Mit Jahresbeginn 2022 übernahm sie außerdem die Leitung des Instituts für Alte Musik und Historische Aufführungspraxis der ABPU. 

Fani Vovoni, Violine

Fani Vovoni wurde im Jahr 1978 in Athen geboren. Sie studierte Violine bei Helfried Fister am Kärntner Landeskonservatorium Klagenfurt und bei Ernst Kovacic an der Musik Universität in Wien. Weiteres Studium der Barockvioline bei Reinhard Goebel am Mozarteum Salzburg. Im Orchesterspiel sammelte sie Erfahrungen beim European Union Youth- und European Union Baroque Orchestra. Sie arbeitet als freischaffende Musikerin im Spannungsfeld zwischen alter und neuer Musik. Engagements und Projekte mit Ensembles wie Klangforum Wien, Reconsil, Camerata Salzburg, Barucco, Il Pomo d´Oro, Cappella Leopoldina, Concerto Stella Matutina, Harmony of Nations Baroque Orchestra, Ensemble Prisma Wien u.a. Sie unterrichtet Violine an der freien Musikschule Wien.

Roswitha Dokalik, Violine

Geboren in Wien. Violinstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien und am Konservatorium der Stadt Wien bei Eugenia Polatschek, sowie an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz bei Alfred Staar und Josef Sabaini. Instrumental- und Pädagogikstudien mit ausgezeichneten Erfolgen.
Studium der Barockvioline und der historischen Aufführungspraxis bei Michi Gaigg an der Anton Bruckner Privatuniversität und Enrico Gatti am Koninklijk Conservatorium Den Haag, Diplome mit Auszeichnung.
Meisterklassen bei Lynn Blakeslee, Andrew Manze, Catherine Mackintosh, Maggie Faultless und Sigiswald Kuijken.
Während des Studiums Substitutin im Brucknerorchester Linz und Mitglied des European Union Baroque Orchestra (EUBO) 2004 und 2006.
Gründungsmitglied des Harmony of Nations Baroque Orchestra und Jerwood-Stipendiatin des Orchestra of the Age of Enlightenment. Zusammenarbeit mit namhaften Musikern und Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Giovanni Antonini, Ton Koopman, Alfredo Bernardini, Lars Ulrik Mortensen, Jordi Savall, Andrew Manze u.a.
Auftritte sowohl solistisch als auch im Ensemble bei renommierten Festivals in ganz Europa, CD-Aufnahmen und Tourneen mit Barucco (Heinz Ferlesch), L’Orfeo Barockorchester (Michi Gaigg), Ricercar Consort (Philippe Pierlot), Ensemble Aurora (Enrico Gatti), Ensemble Sirocco, Collegium Musicum Den Haag, Austrian Baroque Company, Pera Ensemble, Affinit, Neue Hofkapelle Graz, Capella Leopoldina u.a.
Als Violinpädagogin im Musikschulverband Allhartsberg-Kematen-Sonntagberg und in Wien tätig.

Peter Trefflinger, Violoncello

Geboren in Steyr, studierte Peter Trefflinger Violoncello bei Jannis Chronopoulos und Michael Dallinger, sowie Barockcello bei Jörg Zwicker und Claire Pottinger-Schmidt. Meisterkurse ließen den Barockcellisten mit Musikerpersönlichkeiten wie Philippe Muller, Christopher Coin und Kurt Neuhauser zusammentreffen. Engagements in verschiedenen Orchestern auf Originalinstrumenten, wie Barucco, L`Orfeo Barockorchester Linz, Collegium Marianum Prag, Les Musiciens du Louvre Grenoble, Wiener Akademie, Bach Consort Wien u.a., führten ihn in viele Länder Europas, nach Nord- und Südamerika sowie nach Japan und zu zahlreichen Festivals wie z.B. Salzburger Festspiele, Styriarte, Brucknerfest Linz, Haydn Festival Eisenstadt, Folle Journée Nantes, Händel Festspiele Halle etc.
Neben der Tätigkeit im Orchester bildet die Kammermusik einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit. Er war Gründungsmitglied des Quadriga Consort und arbeitet nun mit Ars Antiqua Austria und der Neuen Hofkapelle Graz zusammen. Zahlreiche CD-Einspielungen u.a. bei Alpha, Gramola, CPO und ORF dokumentieren seine Tätigkeit.

Lucas Schurig-Breuß, Viola

Lucas Schurig-Breuß besuchte zunächst das Musikgymnasium in seiner Heimatstadt Feldkirch, mit dem Hauptfach Viola am Landeskonservatorium für Vorarlberg bei Wolfgang Klos und Anita Mitterer. Bei ihr absolvierte er auch das nachfolgende Instrumentalpädagogik-Studium am Mozarteum Salzburg, das er mit einem ausgezeichneten Lehrdiplom abschloss. Sie förderte auch schon von Anfang an das frühe Interesse an der historischen Aufführungspraxis, das er im Laufe des Studiums in zahlreichen Kursen bei namhaften Experten vertiefen konnte.
Weitere Studien führten ihn an die Kunstuniversität Graz, wo er bei Christian Euler die Magisterien in Instrumentalpädagogik und Konzertfach Viola erlangte.
Lucas Schurig-Breuß ist als Bratschist und Barockbratschist Mitglied verschiedener Orchester und Kammermusikformationen mit internationaler Konzert- und Aufnahmetätigkeit wie Barucco, L’Orfeo Barockorchester, Concerto Stella Matutina, Bach Consort Wien, Großes Orchester Graz – recreation und etlicher anderer.

Anne Marie Dragosits, Cembalo

Cembalostudium bei Wolfgang Glüxam an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und bei Ton Koopman und Tini Mathot am Koninklijk Conservatorium Den Haag. Generalbasskurse bei Lars Ulrik Mortensen und Jesper Christensen.
Auftritte und Aufnahmen als Solistin und als begehrte Continuospielerin auf Cembalo und Orgel in ganz Europa. Sie spielt regelmäßig mit Kammermusikformationen wie vivante, Barocksolisten München, les sentimens, l’Arcadia, musica alchemica oder mit Orchestern wie Barucco, l’Orfeo Barockorchester, Capella Leopoldina oder Camerata Salzburg.
Das Ensemble vivante gewann im Mai 2005 den ersten Preis beim J.H.Schmelzer Wettbewerb der Internationalen Barocktage Stift Melk. Seitdem spielte vivante unter anderen bei den Resonanzen im Wiener Konzerthaus, beim Festival van Vlaanderen Brugge, dem Utrecht Festival Oude Muziek, der Residenzwoche München, Rheinvokal, Osterfestival Tirol oder Itinèraire baroque.
Dragosits hält regelmäßig Meisterkurse für Cembalo, 2013 u.a. in Warschau, Varazdin und Ossiach. Lehraufträge führten sie an die Kunstuniversität Graz und an die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) bzw. derzeit ans Mozarteum Salzburg.
Sie ist auf zahlreichen Einspielungen zu hören, ihre erste Solo-CD mit italienischer Cembalomusik aus dem siebzehnten Jahrhundert auf Originalinstrumenten im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg erschien im Juli 2013.
www.dragosits.org

Herwig Neugebauer, Kontrabass

Herwig Neugebauer spielte in seiner Jugend Klavier und Trompete, bevor er sich dem Kontrabass zuwandte. Seine Ausbildung führte ihn zuerst nach Graz und schließlich nach Wien, wo er sein Diplomstudium bei Andrew Ackerman mit Auszeichnung abschloss. Durch die intensive Beschäftigung mit der Musik des 17. Jahrhunderts gesellte sich auch der kleine Bruder des Basses, die G-Violone, zu seinen Instrumenten.
Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im barocken Continuospiel und in der Kammermusik des 18. und 19. Jahrhunderts, er hat aber immer wieder Freude an Ausflügen in alle Arten der zeitgenössischen und improvisierten Musik.
So spielt er nicht nur in zahlreichen Ensembles wie Hyperion, Barucco, Wiener Akademie, Clemencic Consort, Capella Leopoldina, New Classic Ensemble Vienna, sondern auch mit dem Low Frequency Orchestra und im Crossoverprojekt Fusion.

Hinten (von links nach rechts): Fani Vovoni, Elisabeth Wiesbauer, Lucas Schurig, Herwig Neugebauer, Anne Marie Dragosits
Vorne (von links nach rechts): Martin Jopp, Peter Trefflinger, Andreas Helm, Roswitha Dokalik